Unser Wegewart aktiv am Hohenzollernhaus (2./3. Juli 2022)

Sumpf und Seekar Runde - Alle Wege führen zum Hohenzollernhaus.

Am 2./3. Juli 2022 war unser Wegewart rund ums Hohenzollernhaus aktiv. Der Samstag begann auf der Radurschlalm mit dem Versuch, versumpfte Wegabschnitte im Bergwald etwas trockenzulegen. Weiter waren Auskehren auf dem Winterweg freizumachen und lose Steine so gut wie möglich zu beseitigen. Der Bergwanderer scheint ja eine große Scheu vor Matsch zu haben und klettert lieber durch Blockwerk und zertrampelt Alpenrosen, als hineinzutreten. Daher wurden entlang des Sees oberhalb der Zollhütte ein paar Sumpflöcher mit Bachkies gestopft, um das Entstehen von Umgehungspfaden möglichst einzudämmen. Zurück an der Hütte ergab sich ein konstruktiver Erfahrungsaustausch mit Bergrettern aus Pfunds, die - mit finanzieller Unterstützung durch die Sektion Starnberg - gerade den Bruchsteig in nicht ganz ungefährlichem Gelände hergerichtet haben. Ausgehend vom Hohenzollernhaus erschließt der Bruchsteig in aussichtsreicher und anspruchsvoller Wegführung das einsame Kaisertal. Man kommt dort auch bei Kaiserwetter erfrischt an, da es gilt, an einem Seil hangelnd einen Wasserfall zu queren. Die Bergretter empfehlen für den Bruchsteig übrigens ein Klettersteigset.
Am Sonntag ging´s dann nach einem flotten Frühstück mit Schildern und Farbe im Gepäck auf die Seekar Runde - gewürzt durch einen Abstecher aufs Tscheyer Schartl, wo auf der Grenze zu Südtirol mit dem Austausch der verwitterten Schilder der letzte unserer Schilderstandorte saniert wurde. Damit erstrahlen nun alle DAV- Schilder in unserem Arbeitsgebiet in frischem Gelb, mit klaren Informationen und mehr Gehzeitangaben als bisher, oft ergänzt durch Koordinatenangaben auf Standorttafeln. Der Weiterweg Richtung Zäunlaboden „gab gut aus“, da im oberen Tscheytal Weg und Markierungen durch mehrere Muren verschüttet sind und längere Wegabschnitte neu zu markieren waren. Die Herausforderung der rot-weiß-roten Malerarbeiten lag dabei auch in der Auseinandersetzung mit den dort weidenden Haflingern - die freundlich-aufdringlichen Gesellen wollten ganz genau wissen, ob die Farbe noch frisch und die Drahtbürste fressbar ist.
Der obere Berglboden sah die letzte Maßnahme des Tages, mit der Neujustierung und Verdrehsicherung des dortigen Wegweisers, wo sich kürzlich ein Touristenpaar verstiegen haben soll (kein Kommentar!). Endlich kam dann im Licht des Nachmittags wieder der Zirbenhain des Hohenzollernhauses in Sicht und es ging abwärts, die immer in Bewegung befindliche Bachrinne zügig querend - der Wegewart hat sich sehr gefreut, dass die dort schon vor drei Wochen durchgeführten Grabearbeiten sogar noch sichtbar waren! Man wird bescheiden in den Bergen.

Jan-Friedrich Süßmuth