Mittenwalder Höhenweg Süd-Nord (19. April 2019)

Anfangs der Woche waren wir schonmal zur Brunnsteinhütte gelaufen: Es hatte gut 10 cm Neuschnee und wir waren spät dran. Der Versuch den Heinrich-Noe Steig zu gehen scheiterte am vielen Schnee... Also heute etwas früher los: Elli holt mich um 5 ab: kein bischen zu früh, wie sich später herausstellt. Kurz nach halb 7 laufen wir vom Parkplatz der Brunnsteinhütte (noch bis Ende April geschlossen) los. Ab der Hütte liegt zT noch recht viel Schnee, es ist keine Spur da und wir suchen uns den Weg durch aktuell griffigen, meist tragenden Trittfirn bis zum Sattel, den wir um kurz nach 9 erreichen.

Anfangs stapfen wir durch den süd bzw. ostseitig rasch aufweichenden Schnee noch ohne Steigeisen und kommen bis zur Sulzliklamm recht gut voran - zT können wir an den Drahtseilen, die vereinzelt aus dem Schnee ragen zwischensichern und gehen gleitend (40m Seil war ganz angenehm) bzw seilfrei. An der Sulzliklamm wirds dann unübersichtlich...der Steig führt hier nach Südosten in die steilen Hänge. Wir finden ein (windiges) Drahtseil - nicht hilfreich, und sind etwas zu tief gequert. Wir ziehen nun auch Steigeisen an, und sichern erneut. Ab 12 Uhr fangen hinter uns südseitig spontane Nasschneerutsche an, die allerdings oberflächlich bleiben... aber kein Rückzug für den Rest des Tages! Also früher aufstehen beim nächsten Mal... Heikel wirds dann nochmal, wenn man kurz vor dem Gamsangerl die steile Nordflanke queren muss. Hier ist alles Eisen noch komplett unterm Schnee. Wir konnten sporadisch an Köpfeln und 2 NH sichern, einmal sind wir unter 50cm Firn aufs Drahtseil gestoßen -zum Zwischensichern höchst willkommen!

Dannach wirds deutlich entspannter, die Drahtseile ragen im Abschnitt zwischen südlicher und nördlicher Linderspitze größtenteils aus dem Schnee.

Fazit: Spuren, Wegsuchen und Sichern macht irre langsam, der Lagebericht hat korrekt Nasschneerutsche für den Nachmittag vorhergesagt. Gleitschneelawinen gabs nicht, aber das ein oder andere Schneemaul hat uns angegrinst. Bis zur letzte Talfahrt blieb auch noch Zeit, auf der Sonnenterrasse unseren großen Durst zu löschen! Supertour mit Elli